Schwarzer Sand

Schwarzer Sand

Entdecker- und -Glücksritter-Thriller über den Rohstoffhandel im Kongo. Erscheint 2014, vielleicht auch erst 2015.

Die ersten Kritiken meiner Privatlektoren sind ernüchternd. Die Story sei super konstruiert, die historische Reise des Entdeckers Albrecht Roscher faszinierend, aber: Der Protagonist Marcel Graber, der Schweizer Rohstoffhändler, sei ein ausgemachtes Arschloch. Solche Menschen gäbe es in Wirklichkeit nicht. Leider habe ich sie selbst in Afrika getroffen.

OK, ich schreibe ihn noch etwas um, damit er wenigstens ein bisschen erträglich ist.

 

Die Story
Im Auftrag der Company fliegt der abgebrühte Schweizer Rohstoffhändler Marcel Graber nach Ostafrika. Er soll neue Quellen für das begehrte Coltan aus dem Ostkongo erschließen: Windige Leute treffen, schmutzige Hände schütteln, Kritzel auf Papiere setzen und schnell zurück in die Schweiz.
Doch da macht ihm eine seltsame Begegnung einen Strich durch die Rechnung: Auf dem Markt von Dar-es-Salaam stößt er auf die verschollenen Tagebücher des Afrikaforschers Albrecht Roscher. Sie entführen ihn in die Zeit der Sklavenkriege, des Elfenbeinrausches und der beginnenden Kolonisierung Afrikas. Fasziniert von den Berichten des unerschrockenen Pioniers beschließt Graber, die Komfortzonen der Luxushotels zu verlassen und selbst in den Kongo zu gehen. Mit Hilfe der Rebellenmiliz von Colonel Ntagunda bringt er eine reiche Coltanmine in seine Gewalt.
Doch der Triumph währt nicht lange. Plötzlich steht er mitten drin im erbarmungslosen Krieg um die Bodenschätze Afrikas und erfährt am eigenen Leib, was die Macht seines Geldes, seine Gier und Skrupellosigkeit im Kongo anrichten. Nur mit knapper Not kann er der Hölle, die er verursacht hat, entrinnen.

Historischer Hintergrund und Aktualität
1860 reist der historische Kaufmannssohn Albrecht Roscher, finanziert von Hamburger Bankiers und Geschäftsleuten, nach Sansibar. Sein Auftrag:
Die Erkundung der Handelswege in Ostafrika.
Roscher zieht als enthusiastischer Forscher voller Ideale los. Er will Afrika die Zivilisation bringen und als großer Entdecker in die Geschichte eingehen. Wider Willen wird er zum Türöffner für Glücksritter und Freibeuter und zu einem der Wegbereiter der europäischen Invasion Afrikas. Roscher geht im Flächenbrand der Sklaven- und Elfenbeinkriege dramatisch unter.
150 Jahre später tobt im Herzen Afrikas ein nämlicher Krieg, der vom Rohstoffhunger und den Dollarmilliarden des Nordens genährt wird. Unbeachtet von der Weltöffentlichkeit sind dem Krieg im Ostkongo bis heute über fünf Millionen Menschen zum Opfer gefallen. Der Glanz in unseren Warenhäusern ist mit Sklaverei, Kindsmissbrauch, Vergewaltigung und Massenmord am unteren Ende der Supply Chain erkauft. Die Schweiz als Drehscheibe und Sitz zahlreicher Global Players des internationalen Rohstoffgeschäfts ist in diesen Krieg auf fatale Weise verwickelt.

Karte von Roschers Reise

Struktur
Zwei Abenteuer-Thriller aus zwei Epochen, die scheinbar nichts miteinander gemein haben:
Die fingierten Tagebücher des historischen Albrecht Roschers von 1860 und die Erinnerungen Marcel Grabers an seinen Raubzug im Kongo 2010. Die Parallelführung zeigt, wie wenig sich seit den Zeiten der Entdecker geändert hat.
Die Figur des Albrecht Roscher ist nahe an der historischen gehalten. Marcel Graber, die Company und der Plot sind literarische Fiktionen, die sich jedoch weitgehend an reale Unternehmen, Personen und Geschehnisse anlehnen. Colonel Ntagunda ist aus tatsächlichen kongolesischen Milizenführern montiert. Die Nebenfiguren, insbesondere die Frauen, haben ihre Vorlagen in aktuellen Berichten der MONUC und verschiedener NGOs gefunden.